HEIMSPIEL FÜR: DIETER HEGEN

Didi Hegen kann sich von NRW einfach nicht trennen. Der Bayer bleibt hier. Die Sucht begann vor 16 Jahren. Damals wechselte er von Kaufbeuren nach Köln. Seit Sommer trainiert Hegen den Zweitligisten Duisburger SV. „Wir müssen hart arbeiten“, lautet sein Lieblingssatz, „auf dem Eis darf niemand ungeschoren davon kommen.“ Die derbe Sprache passt zum Ruhrpott. Die Spieler halten sich dran. Das vorangige Ziel, das Erreichen der Play-Offs dürfte kein Problem sein. Elf Punkte Vorsprung auf Platz Neun. Droht sogar der Aufstieg? „Geplant ist er nicht“, sagt Hegen trocken.

Überhaupt gibt er sich sehr wortkarg. Beim Training läuft alles nach seiner Trillerpfeife. Die Laufwege scheinen vorgezeichnet. Irritationen gibt es nur als seine Zigarettenschachtel aus der Tasche aufs Eis fällt. Doch die Situation wirft ihn nicht aus der Bahn. Ein kurzes, wissendes Lächeln. Weiter machen!

Dieter Hegen ist nicht autoritär. Er besitzt eine Art natürliche Autorität. Auch bei Spielern, mit denen er selbst zusammengespielt hat. Ex-Nationalspieler Thomas Brandl hört seinem Trainer zu: „Der Thomas ist ein Ruhiger, der sagt nichts weiter.“ Beide müssen lachen.

Es geht locker zu. Pressekonferenzen werden gerne mal informell im Cafe abgehalten. Wer warum nicht spielt fließt eher beiläufig ein. Wichtiger ist, dass die gesamte Mannschaft am Vorabend gemeinsam abgerockt hat. „Ganz ohne Zwang“, betont Dieter Hegen.

Seine größten Erfolge feierte er im Rheinland. Mit den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG holte er sechs Meisterschaften. In Bundesliga und DEL erzielte er 655 Tore. Dazu 111 Treffer in Länderspielen.

Hat man da noch Ziele? „Vielleicht Bundestrainer.“ Aber erst mal die Arbeit in Duisburg genießen. Rauchen, Abrocken und vielleicht doch Aufsteigen. HOP