Jukebox

In der guten Stube: The Sound of Music

Oha: Paris… (Pause), Texas. So ähnlich wohl. So muss das passiert sein, dass der Süddeutschen Zeitung vergangenes Wochenende Jim Morrison als australischer Sänger galt. Denn geboren wurde Morrison tatsächlich in Melbourne… (Pause), Florida. USA. Das war am 8. Dezember 1943. Er wäre diese Woche also 60 geworden, wenn er nicht bereits seit 1971 im Poeteneck auf Pere-Lachaise in Paris liegen würde. Also noch einmal andächtig „Break on through (to the other side)“ hören. Die Toten. Auch Johnny Cash (sang: „Wo ist zuhause, Mama?“). Am kommenden Mittwoch erinnert man sich beim „Acoustic Moon“ im Schokoladen an den Mann in Schwarz, und man macht das in einer Art Singekreis, mit allem Respekt, wenn die Musiker sich den Liedern aus dem Repertoire von Johnny Cash widmen. Meist trifft man in diesem freundschaftlichen Rahmen auch einige Bekannte aus der Berliner Musikszene; es geht um die Musik und es geht um die Reverenz und es geht einfach um einen runden Abend. Zusammenkommen, sich gemeinschaftlich einer Sache zuneigen. Musikalische Geselligkeit im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. Ein schöner Update von dem, zu dem man einstens Stubenmusik gesagt hat. Denn die Stube kann auch ein Club sein.Heyday der Stubenmusik. Die Trapp-Familie. Deren Geschichte kennt man aus „The Sound of Music“, dem Musical, dem Film. Dass Baron Trapp samt Frau und den sechs Kindern vor den Nazis fliehend 1938 sein Gut in Salzburg verließ und das Glück in den USA fand. Ein musikalisches Familienunternehmen. Damit Vorbild für die Kelly Family, für die Beach Boys, die Osmonds und die Jackson Five bis hin zu den Kings of Leon.Die geschichtsbewussten Musikforscher von FSK haben ein hübsches Lied über diese Familienbande gemacht: „Die Original Trapp Familie (John Coltrane)“. Da heißt es: „Singen im Familienkreis/wird mit Erfolg belohnt.“ Könnte jetzt ja mal mit Weihnachtsliedern versucht werden. THOMAS MAUCH