Auf der Schiene gibt‘s bald Platz

KÖLN taz ■ Keine neuen Waggons, längere Fahrzeiten, weniger Verbindungen an Werktagen, kaum noch Züge am Wochenende: Diese „Katastrophe“ für die Fahrgäste des Verkehrsbundes Rhein-Sieg (VRS) prophezeit dessen Geschäftsführer Norbert Reinkober, würden die Sparpläne der Landesregierung für 2004 und 2005 umgesetzt. Diese will die Zuschüsse für den Schienennahverkehr um 30 Millionen Euro (vier Prozent) kürzen. Für den Bereich des VRS bedeute dies, so Reinkober, dass die bislang jährlich angebotenen 16,5 Millionen Zugkilometer um 5 Prozent reduziert würden.

In einer am Freitag verabschiedeten Resolution fordert der VRS die Landesregierung auf, die „Einsparvorschläge zu überdenken“. Gleichzeitig richtet sich die Erklärung gegen den gemeinsamen Sparentwurf des NRW-Ministerpräsidenten Peer Steinbrück und seines hessischen Kollegen Roland Koch. Diese wollen die Bundeszuschüsse für den Schienen- und Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von rund 12 Milliarden Euro um 30 Prozent kürzen. „Dann müssten wir unser Angebot noch einmal um 12 Prozent auf das Niveau der 80er Jahre senken“, rechnet Reinkober vor. Waren sich die in der VRS-Zweckverbandsversammlung vertretenen Parteien zur Resolution einig, gab es unterschiedliche Bewertungen zur geplanten Kürzung der Aufgabenträgerpauschale. Mit diesem Landeszuschuss subventionieren die Kommunen ihren ÖPNV. Während die CDU auch dagegen protestieren wollte, sah die SPD diese Sparmaßnahme als unumgänglich an. Bonbon zum Schluss: Die SchülerTicket-Preise für das Schuljahr 2004/05 bleiben stabil. SCH