Von den US-Behörden abgeschirmt

Stumme Zeugen

Die US-Behörden halten seit Monaten zwei mutmaßliche Chefplaner der Flugzeuganschläge von New York und Washington, Scheich Khalid Mohammed und Ramzi Binalshibh, hermetisch abgeschottet gefangen. Sie werden intensiv zu den Strukturen der Al Qaida vernommen. Teile der Vernehmungsprotokolle werden zwar seit Mitte letzten Jahres befreundeten Geheimdiensten wie dem Bundesnachrichtendienst zu Verfügung gestellt, sie stehen jedoch unter strengster Geheimhaltung und sind von der Bundesregierung mit einem „Sperrvermerk“ versehen worden. Dabei können beide Männer etwas über die Planungen der so genannten „Hamburger Zelle“ um den Todespiloten Mohammed Atta sagen. Binalshibh war der engste Vertraute von Atta und wohnte mit den beiden anderen Todespiloten Marwan Al Shehhi und Ziad Jarrah zeitweise in der Harburger Marienstraße 54 zusammen. Scheich Mohammed gilt als führender Kopf der Al-Qaida und Stellvertreter von Ossama bin Laden. Da inzwischen feststeht, dass die Anschläge nicht in Hamburg, sondern in einem Al Qaida-Ausbildungslager in Afghanistan geplant worden sind, könnte auch er ein wichtiger Zeuge in den Hamburger Verfahren sein. KVA