Schürschuh-Theater
: Rotverhängte Fassade

Mit einer großen roten Plane ist seit gestern das Schnürschuh-Theater am Buntentorsteinweg verhängt: „Kein Geld für Jugendtheater“. Kultursenator Hartmut Perschau (CDU) will ab 2005 den jährlichen Zuschuss von 175.000 Euro streichen.

Aus dem Radio hatten die Mitarbeiter des selbstverwalteten Theaters die Nachricht am Mittwoch gehört. Dann erst rief eine Mitarbeiterin der Kulturbehörde an. „Mit uns hat nie jemand geredet und erklärt, wir würden etwas falsch oder schlecht machen“, sagt Kurt Wobbe vom Schnürschuh. „Noch für das Jahr 2003 war der Zuschuss um 35.000 Euro hochgesetzt worden.“

Das habe das Theater als Zustimmung seitens der Politik verstanden. Mit Stücken wie „Creeps“ oder „Was heißt hier Liebe“ wendet sich das Theater vor allem an Jugendliche. Im Herbst ist der 99-Plätze-Saal jeden Vormittag überfüllt mit Schulklassen. 13.000 Jugendliche zählt das 1976 gegründete Kinder- und Jugendtheater jährlich.

Mit Sponsoren-Geldern und Eintritten erwirtschaftet die Spielstätte etwa die Hälfte ihres Etats. Dabei hat sie sich bisher gut gegenüber dem Kinder- und Jugendtheater Moks behauptet, das deutlich mehr Fördergelder erhalte und so seine Veranstaltungen für Schüler umsonst anbieten kann.

In der Bremer Kulturpolitik werde also mit zweierlei Maß gemessen, kritisiert Wobbe – je nach connection. Die Schnürschuh-Leute wollen aber nicht so leicht aufgeben. Wobbe: „Wir gehen davon aus, dass das nicht das letzte Wort gewesen ist.“ kawe