Mehr Bahn für Bremen

In den neuen Kursbüchern steht für den Bremer Raum viel Gutes. Dafür steigen die Preise im Nahverkehr

Bremen dpa/taz ■ Höhere Preise sowie neue und schnellere Verbindungen bringt der Fahrplanwechsel an diesem Sonntag für die Bahn-Reisenden in Niedersachsen und Bremen mit sich. So hebt die Deutsche Bahn AG die Fahrkartenpreise im Nahverkehr um 4,1 Prozent an, was vor allem Berufspendler treffen wird. „Grundsätzlich ist das natürlich nicht gerecht“, kritisiert der Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) im Land Bremen, Jens Volkmann. Dem gegenüber sei der Fahrplanwechsel für den Bremer Raum aber in erster Linie ein Grund zur Freude.

So werden auf der Strecke Osnabrück–Bremen–Bremerhaven künftig Doppelstockzüge fahren. Die Fahrtzeit auf der 186 Kilometer langen Strecke wird sich – vor allem durch das Wegfallen des Umsteigens in Bremen – um 62 Minuten auf unter zwei Stunden verkürzen. „Jetzt muss Bremerhaven nur noch wieder an den Fernverkehr angeschlossen werden“, fordert der VCD-Vorsitzende Volkmann.

Zwischen Cuxhaven und Bremerhaven wird künftig die neue Nordseebahn pendeln, wochentags im Stunden- und am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt. Dabei arbeitet die DB Regio mit den Verkehrsbetrieben Elbe-Weser (EVB) zusammen. Zwischen Bremervörde und Bremerhaven werden neue Dieseltriebwagen eingesetzt. Das Land Niedersachsen hat nach Angaben des Verkehrsministeriums in Hannover rund 13 Millionen Euro in die Nordseebahn investiert und rund 15 Millionen Euro für die EVB ausgegeben. „Endlich ist es der niedersächsischen Landesregierung bewusst geworden, dass auch in Bahnlinien abseits der Ballungsräume investiert werden muss“, so der Bahnreisenden-Lobbyist Volkmann. Allerdings sieht er auch hier noch Nachbesserungsbedarf. So müssten die Taktlücken an den Wochenenden schnellstens geschlossen werden. Und auch in Bremerhaven-Speckenbüttel, Imsum, Mulsum, Cappel, Spieka und Altenwalde sollten nach den Willen des VCD baldmöglichst wieder Züge halten.

Auch die privaten Konkurrenten der Bahn verbessern ihr Angebot. So wird die Nordwestbahn (NWB) künftig in der Hauptverkehrszeit auf der Strecke Bremen–Osnabrück stündlich fahren. Auf den Strecken Hamburg–Bremen und Hamburg–Uelzen geht die neue Eisenbahngesellschaft „metronom“ an den Start. Sie übernimmt damit die bisherigen Regionalexpress-Verbindungen der Bahn AG.

Mit dem neuen Single-Ticket können Alleinreisende in Niedersachsen, Bremen und Hamburg einen Wochentag lang ab neun Uhr für 15 Euro mit Bus und Bahn unterwegs sein.

Bahncard-Kunden, die mindestens 100 Kilometer nach Bremen, Bremerhaven oder Oldenburg anreisen, dürfen mit ihrem Bahn-Fahrschein in diesen Städten jetzt auch Bus und Straßenbahn benutzen, um bis vor die Haustüre und bei der Rückfahrt wieder zum Bahnhof zu gelangen. eib