rvr-chef
: Streit überwinden

Am Mittwoch Abend wurde der langjährige Sprecher des Kommunalverbandes Ruhrgebiet feierlich verabschiedet. Frank Levermann wollte vorm Ruhestand wohl gute Miene machen und so wiederholte er, was sie alle sagen seit Gründung des Regionalverbandes Ruhr: „Der neue RVR ist eine große Chance für die Region“, weil auch die Oberbürgermeister mitbestimmen werden. Und dann bat Levermann darum, den Regionalpolitikern genau „auf die Finger“ zu schauen, ob die im Sinne des Reviers oder nur ihrer Kommune vorgehen. Wohin zuallererst geblickt werden muss – wer wird dem RVR dann vorstehen?

KOMMENTAR VON CHRISTOPH SCHURIAN

Auch gestern kannte das Munkeln nur eine Richtung: Geht es nach der Landes-SPD wird Hanns-Ludwig Brauser neuer Geschäftsführer im Haus des Ruhrgebietes. Die übergangsbeauftragte CDU-Politikerin Christa Thoben soll also im Sommer nach den Landtagswahlen das Zepter an Brauser überreichen. Doch mit dieser Personalie wären Konflikte vorprogrammiert.

Zwar hat sich Brauser in den letzten Jahren zum passablen Moderator entwickelt, doch in seinen ersten Jahren bei der Projekt Ruhr hat er sich wenig Freunde gemacht. Wie zuvor Ministerpräsident Wolfgang Clement setzte er nicht auf mehr Regionalmacht, hielt wenig vom Kommunalverband. Die Folge war ein offener Streit mit dem KVR, an eben dessen Spitze er dann rücken würde. Einen Kombattanten zum neuen Übervater einer aufbrechenden Region zu machen, wäre unklug.