zur person: Janosch in Bremen
Kaum war Grass in der Stadt, da beehrt uns schon Janosch – das selbe in gestreift? Zwar kann der Kinderbuchguru noch keine ähnlich stadtstaatstragende Funktion wie der Nobelpreisträger beanspruchen, dem eine eigene Stiftung samt Sonderfinanzierungsvorbehalt eingeräumt wird. Aber immerhin hat sich Janosch jetzt der Urbremensie schlechthin in Gestalt der Bremer Stadtmusikanten angenommen.
Der Temmen-Verlag griff dafür in Auflagenhöchstbereiche und druckte 10.000 Stück des neu erzählten und -illustrierten Märchens. Um es unters Volk beziehungsweise dessen Weihnachtsbäume zu bringen ist Horst Eckert, also Janosch, höchstselbst von seinem teneriffaschen Bergsitz nach Bremen gereist: Wer sich seine Tigerente endlich handsignieren lassen möchte, hat also bis Montag mannigfaltige Gelegenheiten, Janosch in Schulen, Buchhandlungen und Bibliotheken anzutreffen (siehe Tageskalender).
Oder man schleicht sich am Samstag ins Rathaus, wo er das Goldene Buch mit lustigen Zeichnungen füllen soll – Strich für Strich kommen wir der Kulturhauptstadt näher. Um aber wirkliche Synergien für Bremen zu erzeugen, sollte der Temmen-Verlag baldmöglichst die Rechte an Blechtrommeln et al erwerben und von Janosch neu illustrieren lassen: „Kleiner Tiger, kleiner Bär, kleiner Butt“. HB
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