Konkurrenzfähiger Ökostrom

betr.: „Tschernobyl-Effekt unterschätzt“, taz vom 22. 11. 04

Es gibt noch einen weiteren „Tschernobyl-Effekt“ der seinerzeit unterschätzt wurde, und das ist – bei allem Elend – ein wirklich erfreulicher. Aus einer der unzähligen Anti-Atom-Bürgerinitiativen, die nach Tschernobyl gegründet wurden, ist allen Unkenrufen zum Trotz ein Ökostromanbieter hervorgegangen, der den Stromriesen mit gezielten Nadelstichen Bewegung in das süße, träge Oligopolisten-Leben bringt.

Weil die EWS-Schönau, die bundesweit unter dem Namen „Schönauer Stromrebellen“ bekannt wurden, weder dicke Funktionärsgehälter noch protzige Repräsentationsgebäude aus den Stromgeldern ihrer Kunden zahlen müssen, und weil ihr Etat auch nicht durch ebenso teuer-bunte wie nichts sagende Werbekampagnen ausgehöhlt wird, können sie Ökostrom zu absolut konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Ein Grund zum Jubeln für alle AtomkraftgegnerInnen. Denn die Stromrebellen haben Strukturen geschaffen, mit deren Hilfe jedeR innerhalb einer Viertelstunde den fossil-atomaren Klimaschädlingen den Geldhahn abdrehen kann, und das macht richtig Spaß! EVA STEGEN, Freiburg

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