SPD fällt tief in den Umfragekeller

Würde am Sonntag gewählt, käme die SPD laut ZDF-Politbarometer nur noch auf 28 Prozent. Mehrheit der Wähler glaubt nicht an Einigung im Vermittlungsausschuss

MAINZ/BERLIN dpa/afp ■ Die SPD ist in der Gunst der Wähler auf einen neuen Tiefststand gefallen. Laut dem gestern veröffentlichten ZDF-Politbarometer kämen die Sozialdemokraten, wären an diesem Sonntag Bundestagswahlen, derzeit auf nur 28 Prozent. Das ist das schlechteste Umfrageergebnis für die SPD, seit das Politbarometer 1977 eingeführt wurde, und noch ein Prozentpunkt weniger als vor einem Monat.

Anders als die SPD erreichten die anderen Parteien im Dezember dieselben Werte wie im November: CDU/CSU 48 Prozent, Grüne 10, FDP 5 und PDS 4 Prozent. Die Sonstigen kommen auf 5 Prozent (plus 1), so das ZDF gestern. Die Meinungsforscher ermittelten diese Zahlen in einer Projektion. Dabei werden außer den Umfragewerten auch längerfristige Überzeugungen der Wähler und Parteienbindungen stärker berücksichtigt.

Bei der Einschätzung der zehn wichtigsten Politiker, die auf einer Skala von plus 5 bis minus 5 beurteilt werden, schneidet Außenminister Fischer (Grüne) weiter mit 1,6 (zuvor 1,7) am besten ab. Danach folgt, deutlich verbessert und auf Platz zwei vorgerückt, CDU-Chefin Merkel mit 0,8 (zuvor 0,4) vor Stoiber mit 0,6 (zuvor 0,4) und CDU-Finanzpolitiker Friedrich Merz ebenfalls mit 0,6 (0,2). Im Negativbereich hat sich Kanzler Schröder (SPD) ebenfalls verbessert auf minus 0,1 (minus 0,4) vor FDP-Chef Guido Westerwelle mit minus 0,5 (minus 0,7).

Dass es noch vor Weihnachten zu einer Einigung über die Reformen im Vermittlungsausschuss kommen wird, glauben lediglich 36 Prozent der Befragten. 56 Prozent erwarten das nicht. 46 Prozent erwarten für diesen Fall jedoch keine massiven Negativfolgen für Deutschland, immerhin 29 Prozent rechnen aber mit großen Nachteilen.