Kullernde Kugel

Im Duell der konterstärksten Teams der Liga behält der VfL Wolfsburg mit 2:1 über Hannover 96 die Oberhand

Wolfsburg taz ■ Nimmt man die Statistik zur Hand, musste man im Vorhinein des niedersächsischen Derbys zwischen Wolfsburg und Hannover glauben, zwei fußballerische Ballungszentren treffen aufeinander. In der Rangliste der konterstärksten Teams der Liga liegen der VfL und 96 auf Rang eins und zwei. Diese Betrachtung blendet auf der anderen Seite geschickt die Unvollkommenheit beider Abwehrreihen aus. Auch in der Ranglisten der meisten Gegentreffer liegen beide Teams auf Meisterschaftskurs. Die Statistik nutzte am Ende Hannover aber nichts: Mit 2:1 siegten die Wolfsburger.

Am Anfang war es das Team von Traienr Ralf Rangnick, das die Wolfsburger Abwehr mehrfach in Verlegenheit brachte. Brdaric nutzte in der 14. Minute die vorweihnachtliche Besinnlichkeit in der Defensivreihe Wolfsburgs, foppte den Wolfsburger Mike Franz und schickte Stendel steil, der zum 1:0 für 96 treffen konnte. Doch Wolfsburg war neun Tage vor dem Fest im letzten Heimspiel nicht bereit die Punkte zu verschenken.

Mit vier offensiven Spielern ebenfalls auf Vorwärtsbewegung bedacht, kam es zu einer Reihe von Chancen. Wolfsburgs Fernando Baiano nutzte die Konfusion in 96 Hintermannschaft und erzielte den kuriosen Ausgleich. Zuraw und Cherundolo konnten sich einen Meter vor dem Tor nicht entscheiden, wer das kullernde Leder aus der Gefahrenzone bugsieren soll, so dass der Ball durch beide hindurch zum 1:1 über die Linie rollte. Mit einer kullernden Weihnachtskugel allein sollte das Wolfsburger Publikum nicht in den Urlaub geschickt werden.

Technisch betrachtet erlebte das Spiel in der 68. Minute seinen Höhepunkt. Petrov erzielte mit einem Schuss in den Winkel aus 18 Metern den 2:1-Endstand. Auf dem Gabentisch der Weihnachtsfeier bei 96 blieben also keine Punkte liegen. FOG