Die Suche nach Saddam

Neben Terroristenchef Ussama Bin Laden stand Iraks Expräsident Saddam Hussein ganz oben auf der Fahndungsliste der Amerikaner. Die intensive Suche nach ihm begann gleich nach dem Fall Bagdads am 9. April, zuvor hatten die USA bereits zweimal versucht, Saddam zu töten:

20. März: Zum Auftakt des Krieges greifen die Amerikaner mit Marschflugkörpern und Tarnkappenbombern ein Haus im Süden Bagdads an, wo sich Saddam Hussein aufhalten soll.

7. April: Zwei Tage vor der Einnahme Bagdads werfen B-1-Flugzeuge Bomben auf ein Gebäude in Bagdad, in dem der US-Geheimdienst Saddam vermutet.

11. April: Die USA veröffentlichen eine Fahndungsliste mit den Namen von 55 Prominenten des irakischen Regimes. Nummer eins und „Pik-Ass“ auf der auch als Kartenspiel veröffentlichten Liste ist Saddam Hussein, gefolgt von seinen Söhnen Kusai und Udai.

18. Juni: An der Grenze zu Syrien bombardieren US-Flugzeuge einen Autokonvoi, in dem Saddam und seine Söhne vermutet werden. Eine Sondereinheit dringt auf syrisches Gebiet vor.

3. Juli: Für Hinweise zur Ergreifung Saddams oder für den Beweis seines Todes setzen die USA eine Belohnung von 25 Millionen Dollar aus. Je 15 Millionen sind Saddams Söhne „wert“.

22. Juli: Nach einem Hinweis stürmen US-Sondertruppen eine Villa in Mossul und erschießen Udai und Kusai. Einen Tag später strahlt der Sender al-Arabia ein Tonband aus, auf dem laut CIA „wahrscheinlich“ Saddam zum Widerstand aufruft.

27. Juli: US-Soldaten stürmen drei Gehöfte nahe Saddams Heimatstadt Tikrit, kommen aber „24 Stunden zu spät“, so ein Kommandeur. Ein festgenommener Saddam-Leibwächter hatte den Tipp gegeben.

31. August: Amerikanische Suchtrupps durchkämmen vergebens ein Stadtviertel in Mossul. Dort soll sich Saddam in wechselnder Verkleidung mehrfach aufgehalten haben.

17. September: Die US-Truppen werden auf einem Tonband, das Saddam besprochen haben soll, zum sofortigen Verlassen des Iraks aufgefordert.

14. Dezember: Die Festnahme von Saddam in seiner Heimatstadt Tikrit wird bekannt. DPA