Fanexpress fährt weiter

Der B.O.Z. Fan-Express ist doppelt gut: Fans fahren günstig und bequem. Land und Behörden sparen Geld

BOCHUM taz ■ Der B.O.Z. Fan-Express soll weiter fahren. Auf einer Klausurtagung in Bochum unterstützten Vertreter des Landes, des Bundesgrenzschutzes (BGS) und des VfL Bochum die Initiative zur Durchführung von Fußball-Auswärtsfahrten mit der Bahn. Einer der Hauptgründe: Der reibungslose, gewaltfreie Ablauf der Fahrten. „In diesem Jahr verliefen von insgesamt 17 Fahrten 14 ohne jegliche Vorfälle“, sagt ein Sprecher des BGS.

In Folge von Fußballspielen beklagt alleine das Land NRW Kosten in zweistelliger Millionenhöhe – vor allem durch Sachbeschädigung und Vandalismus. Hinzu kommen hohe Personalkosten für die Beamten der Polizei und des BGS, die im Falle von B.O.Z. wegfallen. Die Organisatoren stellen bei den Fahrten einen eigenen Ordnerdienst. Polizeiunterstützung ist dadurch nur an den Umsteige- und Zielbahnhöfen notwendig.

Seit fünf Jahren organisiert B.O.Z. Fahrten zu Auswärtsspielen. Das Angebot wird angenommen. 800 Plätze im Sonderzug nach Bremen waren schnell ausgebucht. Für 14 Euro. „Billiger als ein Wochenendticket“, sagt Marvan Omeirat vom B.O.Z.

Vor zwei Jahren stand das Projekt in Folge der Bahnreform kurz vor dem Aus. Durch öffentliche Unterstützung konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden. 12.000 Euro steuerte das NRW-Jugendministerium in diesem Jahr bei. „Wegen der sinnvollen Gewaltprävention“, sagt eine Sprecherin. Eine weitere Förderung ist allerdings von einer Satzungsänderung abhängig. B.O.Z. müsste einen Verein gründen. Hilfe kommt dabei vom sportpolitischen Sprecher der Grünen im Landtag, Ewald Groth. „Wir müssen eine schnelle Lösung finden“, sagt er, sonst könnte es schwierig werden.“

Wäre Schade. Im Hinblick auf die Fußball-WM 2006 soll das Angebot ausgeweitet werden. Der B.O.Z. soll dann bundesweit fahren. HOLGER PAULER