Vorwürfe bestätigt

Coesfelder Rekruten erstatten Strafanzeige wegen Misshandlungen. Struck schließt weitere Fälle nicht aus

COESFELD/MÜNSTER dpa/ap ■ Nach den Misshandlungen von Soldaten in Coesfeld haben betroffene Rekruten die Vorwürfe bestätigt. Die Ausbilder seien ihrer Auffassung nach weit über das Ziel hinausgeschossen, sagte der Oberstaatsanwalt gestern in Münster. Der größere Teil der Rekruten habe die Methoden „als inakzeptabel, demütigend und entwürdigend“, ein Teil allerdings auch als „Höhepunkt der Ausbildung“ und nicht so schlimm empfunden. In der Ausbildungskompanie waren Wehrpflichtige mit Schwachstrom, Wasser und Schlägen malträtiert worden. Mehrere Rekruten haben deswegen Strafanzeige bei der Polizei erstattet.

Verteidigungsminister Peter Struck schließt weitere Fälle von Soldatenmisshandlungen nicht aus. Bei den beschuldigten Ausbildern handele es sich aber um eine kleine Minderheit. Struck betonte aber im ZDF: „Wer Behandlungen ausgesetzt war, soll sich gefälligst melden.“