Auch Marmor bricht

Die Grabmale auf dem jüdischen Friedhof an der Königsstraße sind von den Umweltbedingungen arg in Mitleidenschaft gezogen worden. „Sie sind in einem katastrophalen Zustand“, stellt Michael Doose vom Denkmalschutzamt Hamburg fest. Daher ragen auf dem Gelände neuerdings weiße Marmorspitzen aus dem Rasen. Anhand dieser „Asterixe“ sollen die Einwirkungen des Mikroklimas auf die 52 Grabmale aus Marmor auf dem Friedhof erforscht werden. Mit deren Verwitterung sei nicht nur norddeutsche Bildhauerkunst, sondern vor allem die kulturhistorische Aussage gefährdet. Der jüdische Friedhof aus dem Jahre 1611, hier im Archivbild, ist mit 6.400 Grabmalen der größte Hamburgs. Das Projekt ist Teil einer Aktion zu seiner Restaurierung und Erforschung und wird mit 130.000 Euro finanziell von Sponsoren und der Bundesstiftung Umwelt unter Koordination der Stiftung Denkmalpflege Hamburg getragen. SK/Foto: Henning Scholz