DER HÜRDENLAUF ZUM WM-ZUSCHLAG

Es war ein langer Weg bis zur Leichtathletik-WM, dem nach Olympischen Spielen und Fußball-WM bedeutendsten Sportereignis der Welt. Zweimal war Berlin gescheitert, beim vergangenen Mal 2002 unter dubiosen Umständen. Da traf kurz vor der entscheidenden Vergabesitzung in Nairobi ein gefälschtes Fax ein, wonach das Berliner Stadionfest Istaf bereits Konkurs angemeldet hatte. Das machte sich gar nicht gut und galt als Grund, warum die WM 2005 nicht ans favorisierte Berlin ging, sondern in Helsinki stattfindet, wo am Samstag auch entschieden wurde. An diese Schlappe schloss sich 2002 eine weitere an, als das Medienzentrum für die Fußball-WM 2006 nach München ging. Ganz anders ist die Situation jetzt: Erst Donnerstag bekam Berlin den Zuschlag als WM-Quartier der Fußballer 2006. Schon 2005 richtet die Stadt eine weitere WM aus, die im Beachvolleyball. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit schloss nach dem Erfolg nicht aus, dass sich Berlin erneut für Olympische Spiele bewirbt. Bundesinnenminister Otto Schily, der mit Wowereit (beide SPD) und anderen in Helsinki die Bewerbung vertrat, forderte hingegen laut dpa dazu auf, „mit der Olympia-Diskussion nicht schon wieder anzufangen“. STA