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Drahtesel-Stromer für die große Tour

FAHRRAD 85 Kilometer weit reicht der Akku eines neuen Elektrofahrrads. Billig ist der Ökospaß nicht

BERLIN taz | Bislang reduzierte sich die Elektrorevolution vor allem auf vier Räder: So will General Motors 2010 den Volt auf den Markt bringen, der mit einer Akkuladung 65 Kilometer weit fährt. Beim japanischen Konzern Sanyo ist man heute schon weiter. Sein neuestes Fortbewegungsmittel Eneloop CY-SPG226 schafft 85 Kilometer im Elektrobetrieb – und bietet dabei auch noch ein Frischlufterlebnis: Der Stromer ist ein Drahtesel.

Das bislang nur in Japan verfügbare Fahrzeug ähnelt einem Hollandbike. Seine Besonderheit ist ein Batteriepaket, das an einem kleinen Elektromotor hängt. Nach dreieinhalb Stunden ist es an jeder Steckdose voll aufgeladen und muss dann nur ab und zu getreten werden. Steigungen macht der Elektromotor mit erstaunlichen 250 Watt mühelos. Mit dem Akku und einem spezialverstärkten Stahlrahmen wiegt das Gefährt allerdings bereits 32 Kilogramm. Die Reichweite wird laut Sanyo durch eine Bremsenergierückgewinnung und die Einspeisung frischen Stroms bei der Bergabfahrt erzielt.

Zielgruppe sind nicht nur Normalbürger, die des vielen Tretens durch japanische Hügellandschaften müde sind, sondern vor allem auch Lieferfirmen, die derzeit noch mit Motorrollern die Luft verpesten. Knapp 170.000 Yen, rund 1.300 Euro, muss man anlegen. Ob das Gefährt auch nach Europa kommt, ist noch ungewiss.

Angaben über die Haltbarkeit der Batterie macht Sanyo nicht. Die gilt bei Elektroautos als Hauptproblem. Allerdings dürften die Eneloop-Akkus seltener aufgeladen werden als Autoakkus. Denn wer fährt schon regelmäßig 85 Kilometer am Stück Rad? Da tut einem doch der Hintern weh. BEN SCHWAN

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