kulturhauptstadt
: So oder so: Ein Gewinn

Noch ein wenig hakt es zwischen Essens Oberbürgermeister Reiniger (CDU) und Bochums Stüber (SPD) – doch eigentlich ist das Prozedere klar:

ANALYSE VON CHRISTOPH SCHURIAN

Die Verbandsversammlung des Kommunalverbandes Ruhrgebiet (KVR) soll am 9. Februar 2004 entscheiden, wer sich als Kulturhauptstadt Europas bewerben wird. Ende März wird die Werbeschrift der Landesregierung übergeben, die über Münster, das Ruhrgebiet oder Köln entscheiden muss. Im Herbst wird im Bundesrat beraten und ein Ergebnis an Brüssel weitergegeben.

Die Ruhr-Koordinatoren hoffen nun, dass die Bundesrepublik nicht nur eine Bewerberstadt an die EU weiter gibt, sondern unterschiedliche Städte und Konzepte. Das Revier soll als Stadtregion überzeugen.

Was sich die Ruhr-Strategen denken, strotzt immerhin vor Begeisterung. So ist das ominöse Besucherbergwerk gar keines. Auf Zollverein ist vielmehr ein neuer Spielort geplant, tausend Meter tief. Eine Installation über die Revier-Struktur, kein Abbild des Schuftens. Die Montanregion wuchs von unten. Auf den Kohlevorkommen gründeten sich Zechen, dort siedelten Menschen, eine spontane Stadt.

Spontanität ist auch von Bochum und Essen gefordert. Trotz Kommunalwahlkampf sollten sie das KVR-Parlament entscheiden lassen und die KVR-Abgeordneten schon einmal wichtige regionale Entscheidungen üben lassen.