Genau ausgeklügelter Plan: „Die Teuflischen“ im Metropolis
: Diabolisch bis ins Mark

Tote im Swimmingpool, die womöglich doch nicht ganz so tot sind, wie zunächst angenommen – da hat man natürlich noch Francois Ozons schönen Film Swimming Pool im Kopf –, aber mit dem hat Henri-Georges Clouzots berühmter schwarzweißer Psychothriller Die Teuflischen aus dem Jahr 1955 letztlich so gut wie nichts gemeinsam. Wo Ozon spielerisch die Grenze zwischen dem Realen und dem Imaginären aufweicht, da geht Clouzot wie seine Protagonisten nach einem genau ausgeklügelten Plan vor.

Als Schreckensherrschaft hat es der Kritiker Truffaut seinerzeit bezeichnet, was Clouzot da mit seinen Figuren wie auch mit dem Zuschauer macht. Fesselnd ist es natürlich auch nach fast 50 Jahren noch mit anzusehen, wie der Direktor einer Privatschule (Paul Meurisse) seine Frau (Vera Clouzot) quält, auf deren Geld er angewiesen ist. Und wie diese mit ihrer von der damals unsagbar schönen Simone Signoret gespielten Nebenbuhlerin den diabolischen Plan ausheckt, ihren Gatten im Pool zu versenken – und dann gebeten wird, die Leiche zu identifizieren.

Ob der Lohn der Angst aber am Ende wirklich so hoch ist, wie dem Zuschauer zunächst in Aussicht gestellt – auch wenn die Einspielergebnisse da oft schon ihre eigene Sprache gesprochen haben –, diese Frage sollte man den Klassikern des Thriller- und des Horror-Genres ruhig einmal stellen dürfen. Und auch, ob Die Teuflischen außer denselben Autoren der Romanvorlage, Pierre Boileau und Thomas Narcejac, vor allem in puncto psychologische Feinheiten wirklich so viel mit Hitchcocks Vertigo verbindet, wie oft geschrieben. Und schließlich wäre es einmal an der Zeit, Diabolique, Jeremiah Chechiks vor sieben Jahren meistenorts abgelehntem Remake mit Sharon Stone, Isabelle Adjani und Chazz Palminteri eine zweite Chance zu geben. Denn das hat mit seiner anderen Klangfarbe dem Stoff auch neue Facetten gegeben, für die vielleicht nur nicht offen war, wer zu sehr am Original hing. Eckhard Haschen

Donnerstag, 17 Uhr, Metropolis