Kindergärten vor Restrukturierung

Jetzt bekommt auch die evangelische Landeskirche von Westfalen Probleme, den Betrieb aller ihrer Kindergärten aufrecht zu erhalten. Den Einrichtungen der Gemeinden drohen Zusammenlegungen und Schließungen

BIELEFELD taz ■ Nach den katholischen Kindergärten droht nun auch einigen evangelischen Einrichtungen in Westfalen und Lippe die Schließung. Wie Andreas Duderstedt, Sprecher der Evangelischen Landeskirche von Westfalen, sagt könnten „vereinzelt Gruppen oder ganze Kindergärten“ geschlossen werden.

Welche das seien, kann Duderstedt jedoch nicht sagen, „das beschließen die Gemeinden selbst“. Allerdings gebe es Fälle, in denen die Aufrechterhaltung des Kindergartenbetriebs rund 15 Prozent des Gemeindehaushalts ausmache, sagt er. Daher würden die Gemeinden verstärkt über Zusammenlegungen über die Gemeindegrenzen hinweg beraten. Zudem gebe es auch Gespräche mit anderen Trägern wie dem Deutschen Roten Kreuz oder der Arbeiterwohlfahrt.

Die Kirchen müssen aus drei Gründen über Kürzungen in der Früherziehung nachdenken. Zum einen gebe es regional unterschiedlich erheblich zurückgehende Kinderzahlen, Ausfälle bei der Kirchensteuer und die Absicht des Landes NRW das Finanzierungssystem für die Einrichtungen umzustellen.

Momentan stehe die Evangelische Landeskirche von Westfalen bereit, den Kindergartenträgern „juristische und organisatorische Beratung für den Erhalt der Kindergartenplätze zu geben“, sagt Duderstedt. Dabei würden auch Stiftungsmodelle angedacht. Dass wegen der Finanzknappheit wie in einigen katholischen Horten die Konfession über die Platzvergabe entscheidet, schließt die Landeskirche für die Zukunft aus. „Die Einrichtungen stehen allen Kindern offen“, sagt Duderstedt. KOK