Beim Heizen geizen

Hamburger Heizspiegel soll Wärmekosten senken – und wird von den Grundeigentümern skeptisch beäugt

Die Hälfte reicht. Die Hamburger Haushalte könnten im Schnitt mit 50 Prozent der von ihnen benötigten Heizenergie auskommen, würden die Gebäude dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Diese Botschaft ist für Eckard Pahlke, Chef des Mietervereins zu Hamburg, das zentrale Ergebnis des gestern vorgestellten Heizspiegels, der im Auftrag des Bundesumweltministeriums von der Berliner co2online GmbH erstellt wurde.

Ein Faltblatt und ein Internetfragebogen sollen nun Hauseigentümern und Mietern helfen, herauszufinden ob ihr Wohngebäude eine Energieschleuder ist und wie Abhilfe geleistet werden kann. Das Faltblatt, das beim Mieterverein, der Baubehörde und der Verbraucherzentrale erhältlich ist, gibt den durchschnittlichen Heizenergieverbrauch für Hamburger Wohngebäude, getrennt für die Energieträger Öl, Gas und Fernwärme wieder.

So lässt sich mit einem Blick für jedes Gebäude taxieren, ob es ökonomisch beheizt wird. Eine genauere Analyse erlaubt ein entsprechender Internetfragebogen (unter: www.co2online. net oder www.mieterverein-hamburg.de) oder ein kostenlos anzuforderndes Gutachten, das co2online gegen Einsendung der entsprechenden Heizkostenabrechnung erstellt. Die Gesellschaft, die den Heizspiegel fachlich betreut, gibt dann auch gezielte Empfehlungen für weitere Schritte auf dem Weg zur Heizkostensenkung.

Während der Mieterverein den Heizspiegel als „wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“ bewertet, steht der Hamburger Grundeigentümerverband dem Heizspiegel skeptisch gegenüber. Die Datenbasis – nur 3.000 von rund 600.000 Hamburger Gebäuden wurden untersucht – sei schmal, die Kampagne wenig effektiv. „Das Geld wäre besser aufgehoben, wenn es direkt in die Förderung sinnvoller Dämmmaßnahmen fließen würde“, glaubt Verbandschef Heinrich Stüven. mac