Tore, Punkte, Leidenschaft
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Borussia Mönchengladbach: Das Rheinland holte geschlossen drei Punkte. Neben der Werksmannschaft aus Leverkusen und dem wiederbelebten FC aus Köln konnten die Gladbacher ihre gute Serie fortsetzen: Drei Siege aus den letzten vier Spielen. Trainer Holger „Fachinger“ (Danke Aleks Ristic) Fach freut sich auf seine Art: „Wie wir heute gewonnen haben, ist mir scheissegal.“ Immerhin haben die Spieler wieder Spaß an der Arbeit. Unter Fachs Vorgänger Ewald Lienen war dies wohl augenscheinlich anders. Dem sei nichts scheissegal gewesen, sagt Torhüter Jörg Stiel.

Schalke 04: Doch noch nicht in den Tabellenregionen angekommen, die man seit vielen Jahren für sich reklamiert ist der FC Schalke 04. Durch das 1:1 gegen die Bayer-Kopie aus Wolfsburg verpassten die Königsblauen den Sprung auf Platz fünf. Der eine Treffer durch den Star des ersten Spieltags, Hamit Altintop reichte mal wieder nicht zu einem dreifachen Punktgewinn. Einziger Trost: Trotz der recht bescheidenen Hinrunde haben die Schalker die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb noch nicht abgeschrieben. In einer Umfrage hoffen 86 Prozent der Schalker Fans darauf, im nächsten Jahr wieder im Achtelfinale des UEFA-Cups ausscheiden zu dürfen.

Borussia Dortmund: In der Tabelle vor dem FC Schalke 04 befindet sich Borussia Dortmund. Viel mehr positives gibt es über den BVB nicht zu berichten. Das 1:1 gegen den Chaos-Club aus Kaiserslautern passte nur allzu gut in Sammers Konzept des permanent drohenden, schleichenden Abstiegskampfes – vor allem nervlich. Der Mosaikstein diesmal: Ein allenfalls amateurhafter Fangfehler Roman Weidenfellers vor dem Ausgleich der Gäste. Neu an dieser Situation war nur Sammers Torhüterschelte via TV: „Ich kann nichts dafür, wenn der Torwart den Ball fallen lässt.“ Außerdem: Tendenziöse Fragen zum Spiel wolle er demnächst auch nicht mehr beantworten. Danke Rudi Sammer!

VfL Bochum: Nur ein Punkt besser als der BVB ist der VfL Bochum. Das reicht für die inoffizielle Ruhrgebietsherbstmeisterschaft und für Platz fünf in der Tabelle. Gefühlsmäßig geht es den Bochumern dabei um einiges besser als den beiden großen Nachbarn. Das 2:2 in Hannover war der logische Ausklang eines sehr angenehmen Jahres. Vahid Hashemian und Peter Madsen waren die logischen Torschützen. Vorgänger Thomas Christiansen blieb ohne Erfolg – vielleicht nicht ganz so logisch. Dennoch: „26 Punkte sind eine feine Bilanz“, sagte Trainer Peter Neururer, dem Ex-Präsidenten Ottokar Wüst nicht unähnlich.

Leverkusen & Köln: Die beiden Klubs vom Rhein rahmen den Fußball-Westen tabellarisch ein. Leverkusen unterstrich bei seinem 3:2-Erfolg in Stuttgart internationale Ambitionen. „Wenn wir noch einmal 35 Punkte holen sollten, dürfte ein Platz zwischen eins und fünf möglich sein“, bleibt Bayer-Trainer Klaus Augenthaler der gewohnt trockene Analyst. Noch bescheidener gibt sich Kölns Trainer Marcel Koller nach dem ersten Sieg unter seiner Leitung: „Schön, dass die Mannschaft auch mit mir gewinnen kann.“ HOP