Volksverhetzer kriegt Bewährung

BOCHUM taz ■ Ein 24jähriger Mann wurde am Mittwoch wegen Volksverhetzung, Raub und der Teilnahme an den sogenannten „Prügelparties“ vor dem Bochumer Gericht verurteilt. Der Mann hatte in einer Straßenbahn Hetzlieder gegen AusländerInnen gesungen und war bei den Prügelparties dabei, auf denen wehrlose Opfer aus Sadismus gequält und gefoltert wurden.

Nach viermonatiger Untersuchungshaft beteuert er vor Gericht nun seine Wandlung. „Ich stehe nicht mehr hinter den Texten.“ Damals sei er alkoholisiert gewesen und habe „einfach mitgesungen“. Die Monate im Gefängnis hätten ihn stark verändert, er sei ein neuer Mensch. Der Richter veurteilte ihn zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und 200 Sozialstunden. Die Strafe sei „eine einmalige Chance im Sonderangebot.“ Würde er noch die kleinste Straftat begehen oder sich volksverhetzend äußern, würde die Strafe vollstreckt. Er sei nicht überzeugt, ob der junge Mann nicht nur „Lippenbekenntnisse“ von sich gab, um seine Strafe abzumildern. JOE