Unis geht Puste aus

In Aachen fordern AStA und Hochschule, die Arbeit von Studenten in den Fachschaften anzuerkennen

AACHEN taz ■ Mit dem neuen Studienkontengesetz ist in Nordrhein-Westfalen auch die Arbeit der Fachschaften gefährdet. Der AStA der RWTH Aachen schlägt jetzt Alarm. Auf Antrag der Studierenden wurde im Senat eine Resolution verabschiedet: Das Engagement der Studierenden in Fachschaften und Gremien solle im Rahmen des Studienkonten- und -finanzierungsgesetzes (StKFG) als Bonusguthaben von drei Semestern angerechnet werden.

„Im Studienkontengesetz werden bisher nur das Studierendenparlament, der Senat der Hochschule und die Fachbereichsräte berücksichtigt“, erklärt Benedikt Kaleß vom Öffentlichkeitsreferat des Aachener AStA. Folglich bekämen nur diese höchsten studentischen Gremien die drei Bonussemester angerechnet. „Fachschaftsarbeit ist nicht institutionalisiert“, beklagt der 27-jährige Informatikstudent. Aber gerade in Fachschaften werde „die Detailarbeit geleistet“, welche letztlich die Qualität eines Studiums zum großen Teil ausmache.

Zum Beispiel Erstsemesterbetreuung: „Ohne diese erste Hilfe wäre man anfangs doch ziemlich allein gelassen“, weiß der 22-jährige Maschinenbauer Arne Müller, der in seiner Fachschaft verantwortlich ist für die Erstsemesterarbeit, aus eigener Erfahrung. Wenn die Betreuung künftig allein Sache der Hochschule sein sollte, dann ginge „ein Stück Hochschulkultur verloren“, sagt er. Den Fakultäten würde ohne die Hilfe der Fachschaften „schnell die Puste ausgehen“.

Auch der Hochschule ist das Engagement der Fachschafter willkommen. „Das Rektorat und die Dekane unterstützen unser Anliegen, weil sie genau wissen, wie wichtig die Arbeit für eine funktionierende Hochschule ist“, sagt der AStA-Vorsitzende Daniel Houben. Was Kaleß nicht wundert: „Klar, das Geld kommt ja nicht aus deren Mitteln.“

JOHANNES ZENNER