Lösung für Kino-GAU

Lange sah es so aus, als würde Bremerhaven ab 1. Januar ohne Kinos dastehen. Jetzt gibt es neue Perspektiven

Bremerhaven taz ■ Im Konflikt um den Fortbestand der Bremerhavener Kinolandschaft ist eine Entscheidung gefallen: Zwei der insgesamt drei Kinos in der Seestadt werden zum Jahresende geschlossen. Neben dem verbleibenden „Apollo“-Kino soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt das derzeit stillgelegte „Atlantis“ reaktiviert werden. Mit dem Betrieb der beiden Kinos soll die Zeit überbrückt werden, bis in Bremerhaven eine dauerhafte Lösung gefunden ist. Diese könnte der Neubau eines Multiplex auf dem Gelände des ehemaligen Stadtbads im Stadtzentrum sein.

Als Investor für das Neubau-Projekt prüft derzeit die Sparkassen-Tochter S Bau und Grund „die wirtschaftliche Tragfähigkeit“ des Vorhabens, so Geschäftsführer Wolfgang Pfau zur taz. Gemeinsam mit der Hamburger Kino-Betriebsgesellschaft Union und einem Architekten sei man „in der Sondierungsphase“. In dem Neubau sollen elf Kinosäle mit insgesamt 1.100 Plätzen und Ausstellungsräume für die Sammlung des Kunstvereins untergebracht werden, außerdem sei der Bau einer Tiefgarage geplant, so Ralf Meyer vom Wirtschaftsreferat. Die Bauzeit ist auf eineinhalb bis zwei Jahre veranschlagt.

Für Bremerhaven ist damit der Kino-GAU erstmal abgewendet: Anfang Oktober noch sah alles so aus, als würde die 120.000-EinwohnerInnen-Stadt ab 1. Januar 2004 ohne Kino dastehen. Die Betriebsgesellschaft Union kündigte damals als Betreiberin aller drei Kinos an, sich aus Bremerhaven zurückzuziehen und kündigte sämtliche MitarbeiterInnen zum Jahresende. Zu diesem Schritt sah sich die Union gezwungen, nachdem die Mietverhandlungen mit Ulrich Marseille, dem Eigentümer des Aladin und der Passage, geplatzt waren (taz berichtete). kli