Die Hoffnung stirbt zuletzt

Kimry / bremen taz ■ Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat die Hoffnung auf die Rückgabe der so genannten Baldin-Sammlung an die Bremer Kunsthalle noch nicht aufgegeben. Es wäre „ein wunderbarer Schritt, wenn in diesem speziellen Fall eine Annäherung gelingen könnte“, sagte sie am Rande der Schlussveranstaltung des deutsch-russischen Kulturjahres in Kimry.

Worauf sie ihre Hoffnung gründet, verschwieg Weiss allerdings: Der russische Kulturminister Alexander Sokolow hatte bei gleicher Gelegenheit betont, in der Frage der am Ende des Zweiten Weltkrieges aus Deutschland in die Sowjetunion verbrachten Kunstwerke sei es „sehr schwierig, die unterschiedlichen Rechtsstandpunkte und das Völkerrecht in Einklang zu bringen“ – was einer schroffen Absage gleichkommt.

Bei der Sammlung handelt es sich um einen Großteil der grafischen Bestände der Bremer Kunsthalle, die 1943 aus Angst vor Kriegsschäden nach Kyritz ausgelagert wurden. Der russische Offizier und Architekturhistoriker Victor Baldin transportierte sie von dort zu ihrem Schutz nach Moskau. Sokolovs Vorgänger Alexander Schwydkoj hatte die Rückkehr des Konvoluts nach Bremen propagiert. Mittlerweile ist er nur noch Abteilungsleiter unter Sokolov. bes