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: Spiel fällt aus

Die beinahe täglichen Meldungen von finanziellen Problemen, drohenden Insolvenzen, geplanten Fusionen reißen nicht ab. Die Namen sind bekannt: TuSEM und ETUF Essen, Brandt Hagen, Wattenscheid 09. In dieser gehäuften Form eine einmalige Sache. Die Begründung ist immer gleich: Kein Geld.

Politik und Wirtschaft sind mit Schuld an der Misere. Während im Hinblick auf die Fußball-WM 2006 Milliarden Euro für High-Tech Stadienbauten verbraten werden oder eine dilettantisch aufgeblasene Olympiabewerbung in den Sand gesetzt wird, ist für den Rest kein Platz.

KOMMENTAR VON HOLGER PAULER

Brandt Hagen steht ohne bundesligataugliche Halle da. TuSEM Essen sucht nach dem Rückzug der Post AG verzweifelt einen neuen Hauptsponsor – bislang ohne Erfolg. Nach sportlichen Maßstäben wird dabei nicht entschieden. Hagen und Essen sind relativ erfolgreich. Doch Sponsoren engagieren sich nur noch dort, wo der zum Event verkommene Sport medial in Szene gesetzt wird.

Das Land NRW sichert Stadionbauten in Mönchengladbach und Duisburg durch eine Bürgschaft ab. Sponsoren haben sich die Namensrechte bereits gesichert. Beide Standorte sind nicht für die Fußball-WM 2006 vorgesehen. Nur Mönchengladbach befindet sich in der oberen Spielklasse. Der entscheidende Punkt: Fußball sells. Eine Schieflage, die schnell korrigiert werden muss. Sonst droht den übrigen Sportarten demnächst der kollektive Spielausfall.