Gemurre im Tunnel

Nach einer Woche hat sich der Unmut vieler Fahrgäste über die neue Linienführung der KVB noch nicht gelegt

KÖLN taz ■ „Mit uns im Norden kann man es ja machen: Wir kriegen die Müllverbrennung, den Straßenstrich – dafür aber keine neuen Niederflurbahnen.“ Wer dieser Tage mit der KVB unterwegs ist, hört allerorten Gemaule. Eine Woche nach der Fahrplanumstellung haben sich die Gemüter noch nicht beruhigt. Vor allem die Trennung der Linien in Hoch- und Niederflugstrecken regt viele Fahrgäste auf: Sie bewirkt, dass man etwa von den Fordwerken aus nicht mehr direkt zum Hauptbahnhof kommt.

Alles halb so schlimm, sagt dagegen der zuständige Pressesprecher der KVB, Joachim Berger: „Bei der neuen Streckenführung müssen nicht mehr Menschen umsteigen als zuvor.“ Am Ebertplatz etwa habe es vor der Änderung täglich 20.000 Umsteiger gegeben, genau wie heute, sagte Berger der taz. Allerdings gibt er zu, dass sich dem Fahrgast die Logik zweier komplett getrennter Liniensysteme nur schwer erschließt. „Das folgte aus der Entscheidung der Politik, mehr Niederflurlinien einzuführen“, erklärt er. Für die Linien 6 und 15 auf dem Ring würden jetzt bis 2005 neue Niederflurbahnen gekauft. Und auf derDom-Neumarkt-Strecke könnten die Bahnsteige schrittweise den Hochflurbahnen angepasst werden. Bis man überall stufenlos ein- und aussteigen kann, wird es allerdings noch dauern: Geld ist bislang nur für den Umbau des Neumarkt da. Kostenpunkt pro Halt: bis zu 1 Mio. Euro.

SUSANNE GANNOTT