KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
: Vom Kind her gedacht

Gut wäre, wenn Lehrer und Erzieher Hand in Hand arbeiten und Zeit dafür eingeräumt bekommen.

„Primarschule, wir freuen uns drauf!“, warb kürzlich eine Gruppe von Elternräten, die eine Initiative für die Schulreform ins Leben rief. Auf das, was gestern vorgestellt wurde, werden sich Eltern freuen.

Denn die Kinderbetreuung ist nur für die frühen Jahre gut organisiert. Kommt ihr Kind zur Schule, müssen Eltern bangen, dass eine Kita in verkehrssicherer Entfernung einen Hortplatz frei hat. Kommt es nach vier Jahren auf die weiterführende Schule, steht plötzlich die Berufstätigkeit eines Elternteils in Frage. Denn zehn- oder elfjährige Kinder kann man nicht nachmittags PC und Medien überlassen, schon gar nicht in den 13 Wochen Ferien.

Der Charme der Primarschule liegt darin, dass sie Kinder und ihre Bedürfnisse in einer Lebensphase im Blick hat. An den weiterführenden Schulen reduzieren sich Nachmittagsangebote oft auf eine Hausaufgabenaufsicht im Hinterzimmer. Ein richtiger Hort, Räume, in denen Kinder andere Kinder zum Spielen treffen, ist da schon etwas anderes. Gut wäre, wenn Lehrer und Erzieher Hand in Hand arbeiten und Zeit dafür eingeräumt bekommen.

Beachtenswert ist, dass das Angebot für jedes Kind sein soll. Bisher war Berufstätigkeit der Eltern Bedingung für einen Hortplatz. Hier beseitigt der Senat eine alte Sünde des Kita-Gutscheinsystems.