OPIUM FÜR DIE WELT

Der deutsche Kommandeur der internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf, Götz Gliemeroth, hat sich für einen groß angelegten Einsatz gegen die dortige Drogenproduktion ausgesprochen. „Eine solche Gesamtoperation wird natürlich auch in Kauf nehmen müssen, dass es zu Auseinandersetzungen (wie Kämpfen) kommt“, sagte der Nato-General. Die Bundeswehr wird insbesondere an ihrem neuen Einsatzort Kundus mit dem Drogenproblem konfrontiert. „Mit Sicherheit wird man dort nicht wegschauen können“, sagte Gliemeroth. Der Bundestagsbeschluss zum Kundus-Einsatz betont jedoch, dass die Drogenbekämpfung dort nicht zum Mandat der Bundeswehr gehöre.

Afghanistan hat inzwischen mit 75 Prozent der Weltproduktion wieder seinen früheren Spitzenplatz als Opiumlieferant eingenommen. Nach UN-Angaben wurden 2002 und 2003 3.400 und 3.600 Tonnen Opium produziert. Das Land ist damit die Quelle von rund 90 Prozent des in Europa konsumierten Heroins. Mittlerweile wird in 28 der 32 Provinzen Opium angebaut. Handel und Produktion im Gesamtumfang von mindestens 2,32 Milliarden Dollar machen mehr als die Hälfte des afghanischen Bruttosozialprodukts aus. HAN