Ökologischer Masterplan für die Heidestraße

STADTENTWICKLUNG Zukunftskonzept für Heidestraße vorgelegt: wohnen, arbeiten, in Kunst machen

Dort, wo viele sich niemals vorstellen könnten zu leben, nämlich im Bahnhofsviertel, will das Land Berlin gemeinsam mit Investoren und der Bahn 1.800 Wohnungen und mehr bauen. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hat am Dienstag auf der Senatsrunde den „Masterplan Heidestraße“ für das Viertel nördlich des Hauptbahnhofs und entlang der Heidestraße vorgelegt. Der Entwurf zur Gestaltung des Gebiets wurde vom rot-roten Senat abgesegnet.

Danach ist vorgesehen, ab 2010 das 40 Hektar große Gelände zwischen Spandauer Schifffahrtskanal und der Lehrter Straße, vom Hauptbahnhof bis hinauf zur Perleberger Straße zu entwickeln: als Wohnquartier, Kunstcampus und mit Dienstleistungsarealen. „Besonders wichtig ist uns, dass der Standort Heidestraße nachhaltig und klimagerecht entwickelt wird“, sagte Junge-Reyer.

Um dies zu gewährleisten, ist geplant, dass der Schifffahrtskanal ausgebaut und mit Wasserbecken vergrößert wird, Grünflächen zwischen den Wohn- und Arbeitsquartieren entstehen und überwiegend Fußwege statt Autostraße die Fläche durchziehen sollen.

Die Senatorin hofft, dass bis 2025 das „lebendige Stadtquartier“ fertiggestellt sein könnte. Derzeit würde die Bahn die Flächen vermarkten; das Land sei dabei, den Flächennutzungsplan zu ändern, sagte Junge-Reyer.

Wie lange schon debattiert, sieht der Masterplan gegenüber dem Hauptbahnhof die Erweiterung des Museums- und Kunstquartiers zum „Kunstcampus“ vor. Entlang der Fernbahntrasse schließen sich zwei lange Areale mit Bauten für Büros und Dienstleistungsbetriebe an.

Auf der östlichen Seite der Heidestraße, „die zum Boulevard ausgebaut wird“, wie Junge-Reyer sagte, kommt das Wohnviertel zum Tragen. Das gesamte Stadtquartier soll im Wesentlichen mit fünfgeschossigen Architekturen gestaltet und „damit optisch in die Berliner Stadtstruktur eingebunden werden“.

ROLF LAUTENSCHLÄGER