christoph schultheis
: Mister Bush auf Nockherberger Art

Zur US-Sitcom „That’s my Bush“ (auf deutsch: „Hier kommt Bush“, RTL2, 17.00 Uhr) gäbe es so einiges zu erzählen.

Zunächst könnte man kurz umreißen, worum es geht: dass nämlich in den 20-minütigen Episoden der amerikanische Präsident George W. Bush ziemlich veralbert wird, dass der Ort der Handlung das Weiße Haus ist, und der TV-Bush (dargestellt von Timothy Bottoms) dem echten Präsidenten sehr ähnlich sieht, ansonsten aber bloß ein Trottel ist, der von Pointe zu Pointe stolpert. Dann könnte man die eine oder andere Hintergrundinfo ausgraben und aufschreiben, dass die Serie von Trey Parker und Matt Stone erfunden wurde, die auch für die analfixierte Cartoon-Serie „South Park“ verantwortlich sind, oder dass die Idee schon vor der letzten US-Wahl entstand und deshalb parallel eine Al-Gore-Serie namens „Absolutely Al“ konzipiert worden war. Man könnte darauf hinweisen, dass es von „That’s my Bush“ nur acht Folgen gibt, weil die Serie, erstausgestrahlt im US-Spartensender Comedy Central, in der Herstellung zu teuer und nicht wirklich ein Erfolg war. Man könnte hinzufügen, dass die Serie in Deutschland beinahe auf Tele 5 gelaufen wäre. Man könnte auch sagen, „That’s my Bush“ sei eine derbe, laute Angelegenheit, die – insbesondere außerhalb der USA – nur selten witzig und ganz selten wirklich witzig ist. Man könnte ein „immerhin“ anfügen. Oder alles auf die Synchronisation schieben. Man könnte sich sogar vorstellen, dass der echte Mister Bush über die Serie auf genau dieselbe herzhafte Weise gelacht haben dürfte wie es der jeweils amtierende bayerische Ministerpräsident beim jährlichen Starkbieranstich-Ritual auf dem Nockherberg tut. Dann allerdings könnte man sich fragen, was Folge 5 zum Beispiel im Vor-Vorabendprogramm verloren hat, wenn es darin einerseits um Euthanasie und andererseits um Cunnilingus-Abscheu bzw. die Geschlechtsorgane reifer Frauen geht. Und um nichts anderes. Abschließend aber könnte man behaupten, dass in einem Land wie diesem hier, in dem ein Michael Moore mit einfachsten Mitteln den Neo-Antiamerikanismus zu bedienen versteht und damit zum Kassenschlager wird, auch „That’s my Bush“ ein Riesenerfolg werden müsste.

Doch leider ist „Hier kommt Bush“ eine Wiederholung. Die Serie lief auf RTL2 schon einmal im April 2003. Damals vier Sonntage lang als Doppelfolge während des „Tatorts“. Und jetzt eben irgendwann um fünf.