Low-Budget-Politik

Betr.: „Protest gegen HÖB-Sparpläne“, taz hamburg v. 2. 12.

Die Empörung über die kleinbürgerlichen Maximen des von Beust-Senates ist mehr als berechtigt. Statt bei den öffentlichen Bücherhallen sollte die Stadt lieber bei den elektronischen Medien sparen und ihre Subventionen einmal auf den Prüfstand stellen. Die Problematik geht aber weiter in die Tiefe. Der zentrale Knackpunkt ist, dass Bildung in Hamburg keinen hohen Stellenwert hat. Das Gut soll knapp verteilt werden und möglichst wenig kosten. Eine Low-Budget-Politik, deren Provinzialität sich sehr gut an Hand eines internationalen Vergleiches feststellen lässt. Während man im reichen Hamburg selbst für das Pinkeln in der Zentralbibliothek noch einmal extra zur Kasse gebeten wird (20 Cent), was nichts kostet, ist ja bekanntlich nichts wert, ist beim Pisa Krösus Dänemark die Nutzung sämtlicher Angebote, auch die des Internets, überall kostenfrei! Rasmus Ph. Helt