Last Call für 500 Jobs

Telekom schließt Callcenter MultiCom Services in Spandau. Damit werden 500 Leute arbeitslos

Das Callcenter MultiCom Services GmbH (MCS) in Spandau, das zur Deutschen Telekom AG gehört, soll Ende Mai 2005 geschlossen werden. Bis November diesen Jahres wurde bereits ein erheblicher Teil der Belegschaft abgebaut. Bis dahin hatte die Firma knapp 500 Mitarbeiter, heute sind es nur noch 342. „Das Unternehmen wurde extra für einen Auftraggeber im Jahr 2000 gegründet. Nun hat dieser sich umorientiert und unsere Arbeit wird nicht mehr gebraucht“, klagt Thomas Weisser, Geschäftsführer von MCS.

Den Namen der Firma darf er nicht nennen. Ausschließlich im Namen der Telekom habe das Center die Auskunft 11833 erbracht, bestätigt die Gewerkschaftsföderation FAU Berlin, die von einer heimlichen Abwicklung von Jobs spricht.

Die Bezirksverordnete der PDS-Spandau, Anne-Liselotte Düren, die sich für den Erhalt von Arbeitsplätzen in ihrem Bezirk einsetzt, hat sich bereits an das Bezirksamt Spandau gewandt. Dort bekam sie allerdings die Auskunft, man könne nicht helfen. Somit gehen wieder wichtige Arbeitsplätze in der Stadt verloren. „Es ist sehr schade, dass ein sehr gutes Team durch diese Entscheidung verloren geht. Es bleibt nur noch die Möglichkeit, die Mitarbeiter bei der neuen Jobsuche zu unterstützen“, so Weisser. Das Callcenter beschäftigt überwiegend Festangestellte, kaum Studenten, die ab Mai auf der Straße sitzen. „Ich weiß noch nicht richtig, wie es weitergeht“, sagt eine 35-jährige Mitarbeiterin. „Ich bin aktiv bei der Jobsuche, noch bin ich optimistisch, aber wie es im Mai aussieht, weiß ich nicht. So ein super Arbeitsklima werde ich bestimmt nicht mehr finden.“

ANNA MECHLER