spielbank duisburg
: Erfüllungsgehilfen

Wozu gibt es eigentlich noch StadtplanerInnen? Im Ruhrgebiet scheinen die Investoren die Macht über die Zentren übernommen zu haben. Das Kasino-Projekt in Duisburg wurde jahrelang geplant, verworfen, erweitert, verkleinert, je nach Gusto des Geldgebers. Jetzt hat die münstersche Westspiel in einer Erpressungsaktion angeordnet: Entweder ihr nehmt das LEG-Konzept, das unsere Spielbank in den absoluten Mittelpunkt rückt, oder in den nächsten Jahren wird keine Kugel rollen.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Sicher ging die Planung für den Nachfolgebau der Mercatorhalle besonders schief, aber auch in Essen konnte der Karstadtkonzern vor einigen Monaten über Nacht die städtischen Planungen über den Haufen werfen: Statt der Arkaden, einem bananenförmigen, gläsernen Einkaufstempel zwischen Bahnhof und Universität, gibt es jetzt ein Einkaufszentrum, laut Kartstadtsprech ein „Erlebnis für die gesamte Metropolregion“. Dabei ist der vorauseilende Gehorsam der Städte armselig: Investoren, die ihren Erfolg von Baumaßnahmen abhängig machen, werden keine kommunale Goldgrube.