steilmann
: Funktionäre beurlauben!

Das Verhalten der selbsternannten Arbeiterkämpfer der IG Metall im Sanierungsfall Steilmann sollte Konsequenzen haben. Wenn nicht einmal der Betriebsrat eines Unternehmens mit Unterstützung durch seine Gewerkschaftsfunktionäre rechnen kann, haben diese ihre Funktion nicht wahrgenommen. Denn wenn die Akteure der IG Metall sich in der entscheidenden Phase einer anscheinend notwendigen Unternehmenssanierung nur noch auf ihre eigenen Arbeitnehmerrechte besinnnen und in den Urlaub verabschieden, schaden sie einer Gewerkschaft mehr, als sie ihr nützen.

KOMMENTAR von ELMAR KOK

Zudem muss bei Steilmann die Frage erlaubt sein, ob sich die IG Metall in Bochum mit der Eingliederung der Textilsparte in ihre Gewerkschaft nicht ein Ei ins Nest gelegt hat, dass dort keiner auszubrüten versteht. Die Unwissenheit der Funktionäre, die noch vor Monatsfrist den überstandenen Strukturwandel feierten, ist erschreckend. Dann ohne Betriebskenntnis über Regelungen herzuziehen, die der Betriebsrat mit der Geschäftsleitung ausgehandelt hat, ist peinlich.

Das Verhalten der Verantwortlichen bei der Gewerkschaft sollte sich im nächsten Jahr rächen. So kann man nur hoffen, dass die Arbeitnehmerschaft untereinander noch solidarisch ist. Die den Textilarbeitern in Bochum überzähligen Metallarbeiter sollten den Funktionären bei der nächsten Vorstandswahl die Quittung geben: Sie sollten die allesamt beurlauben.