Personalverleiher am Zug

Soziale Projekte gehen bei Ein-Euro-Jobs leer aus

Die Wirtschaftsbehörde hat gestern die Liste der Ein-Euro-Jobs für Arbeitslosengeld II-Empfänger veröffentlicht. Die Stadt kündigt 9.000 Billigjobs an, mit denen im Laufe nächsten Jahres Hamburger Träger etwa 10.000 Menschen qualifizieren sollen.

Zahlreiche etablierte Beschäftigungsträger gingen leer aus, so dass ihnen Insolvenz droht. Zu zwei Drittel profitieren statt dessen „reine Personalverleiher“, wie Holger Stümpel vom Träger „Koala“ rügt, dessen Suppenküche vor dem Aus steht. Weil als Auswahlkriterium hauptsächlich der Preis zählte, waren Beschäftigungsträger wie Koala mit eigenen Betriebsstätten und Gewerken beim Bieten unterlegen. Mit ihnen fallen ihre sozialen Angebote wie Schulkantinen und Obdachlosenspeisung weg.

Zum Zuge kommen vor allem Weiterbildungsträger. „Die vermitteln Lerninhalte, aber sind nicht qualifiziert, Menschen in Arbeit zu trainieren“, warnt Stümpel. Immerhin verspricht die Behörde jetzt für Träger, die leer ausgingen, „Einzelfallprüfungen hinsichtlich des stadtpolitischen Nutzens“. wei