Der feine Unterschied

Besser bio: Ob die Weihnachtsgans schmeckt, hängt nicht nur von den KöchInnen, sondern auch entscheidend von Herkunft und Haltung der Tiere ab

Zum Fest kommt in den meisten Familien traditionell eine knusprig gebratene Gans auf den Tisch. Doch damit der Weihnachtsschmaus wirklich mundet, sollte man schon beim Kauf des Geflügels auf dessen Herkunft achten. Denn der Geschmack des Fleisches hängt entscheidend von der Haltung der Tiere ab.

In vielen Supermärkten werden tiefgekühlte Gänse häufig zu Spottpreisen angeboten, knapp über drei Euro das Kilo. Möglich ist dies nur durch eine kurze, intensive Mast. Innerhalb einiger Wochen werden die Tiere brutal zwangsgefüttert. So werden sie sehr schnell sehr groß und vor allem: sehr fett. Unter diesem tierquälerischen Stopfen leiden nicht nur die Gänse, sondern auch die Qualität des Fleisches, das nur wenig von seinem typischen Geschmack entfalten kann.

Alternativ zur Massentierhaltung können Gänse aus Öko-Betrieben oder bäuerlicher Freilandhaltung erworben werden. Hier kostet das Kilo um die 20 Euro. Die Biogänse leben im Gegensatz zu den Schnellmastgänsen im Freien und werden mit ökologischem Futter ernährt. Eine längere Mastzeit verbessert die Fleischqualität erheblich. Das Fleisch wird aromatischer, denn es bildet sich nicht nur eine äußere Fettschicht, sondern das ganze Fleisch wird vom Fett durchdrungen.

Ob Demeter, Naturland oder Ökosiegel – eine Reihe von Schutzzeichen garantiert die artgerechte Tierhaltung. Schwammigen Versprechungen mit trickreichen Formulierungen wie „von ausgesuchten Landgänsen“ sollte man besser nicht trauen, rät die Verbraucherzentrale Hamburg. Auf ihrer Internetseite bietet sie eine Übersicht über regionale Bio-Höfe und -Wochenmärkte, auf denen Gänse aus artgerechter Haltung zu kaufen sind (www.vzhh.de). Die Liste kann auch aus dem VZ-Infozentrum, Kirchenallee 22, 20099 Hamburg, abgeholt oder mit einem frankierten Rückumschlag (0,55 Euro) bestellt werden. Sandra Gärtner