die anderen über die ukraine-erklärung der nato und russlands
:

Kommersant aus Moskau schreibt: Auf diese Weise hat die Nato, in der alle westlichen Schlüsselstaaten vertreten sind, in groben Zügen die Haltung des Westens gegenüber Russland charakterisiert: Man ignoriert die Ausfälle Moskaus nicht, sondern beantwortet sie mit aller Härte. Man ruft den Partner zur Ordnung und korrigiert ihn, lässt es jedoch nicht zu einer Konfrontation kommen.

De Volkskrant aus Amsterdam meint: Möglicherweise hat Putin begriffen, dass er die Sympathien des Westens ohne Not riskiert. Mit Bundeskanzler Schröder versteht er sich freundschaftlich, und das hat sich durch Erdöl-Abkommen ausgezahlt. Mit seiner Haltung zum Irakkrieg hat er Frankreich für sich eingenommen. Jetzt drängen führende Politiker des Westens Schröder, seinem Freund ein paar mahnende Worte zu sagen. Das soll ihm deutlich machen, dass Sympathie keine unbegrenzte Handlungsfreiheit garantiert.

Eesti Päevaleht aus Tallinn kommentiert: In der Ukraine ringen nicht nur zwei Kandidaten um das Präsidentenamt. Die Zukunft Russlands hängt möglicherweise davon ab, ob es die Ukraine kontrolliert oder nicht. Solange Kiew unter Moskauer Einfluss steht, bleibt auch Russland autoritär. Wenn es aber eine wirklich unabhängige Ukraine gäbe, könnte dies die Chance für Russland sein, selbst ein demokratischeres Land zu werden.