Nomadische Musiker

ELBPHILHARMONIE Drei Jahre vor Eröffnung beginnen die zugehörigen Konzerte

Das Gebäude wird zwar vermutlich erst im Jahr 2012 fertig sein, aber die Marke „Elbphilharmonie-Konzerte“ soll sich jetzt schon in die Köpfe einbrennen: Erstmals hat am Mittwoch der seit 2007 amtierende Elbphilharmonie- und Laeiszhallen-Intendant Christoph Lieben-Seutter Konzertreihen, Spielorte und Künstler genannt, die ab der Saison 2009 / 2010 einen Vorgeschmack auf das bieten sollen, was dereinst in dem hoch aufragenden Glaskoloss in der Hafencity erklingen wird.

Herausgekommen ist ein qualitativ solider Mix aus Klassik, Jazz, Kammer-, Schlagzeug- und sogar Akkordeonmusik; als Residenzkünstler wurden Bassbariton Thomas Quasthoff und Bratschistin Tabea Zimmermann gewonnen.

Die Spielorte variieren: Auf Kampnagel etwa wird es eine von zeitgenössischer Musik unterlegte Choreographie Sasha Waltz’ geben. Und in der Katharinenkirche – laut Lieben-Seutter „die Kirche der Elbphilharmonie“ – wird natürlich Bach gespielt.

Überdies hat der Intendant die Reihe „Junge Töne“ ersonnen. „Elfi-Babykonzerte“ heißt zum Beispiel ein Format, das „für kaum Geborene und ihre gestressten Eltern inklusive Wickelmöglichkeit“ gedacht ist – in der Hoffnung, dass sie einst die Elbphilharmonie bevölkern.

Ab wann das der Fall sein kann, weiß niemand genau: Zwar hat der Senat als Eröffnungstermin jüngst das Jahr 2012 genannt. Aber selbst bei der Präsentation am Mittwoch nannte die Kultursenatorin in diesem Kontext versehentlich das Jahr 2013. Lieben-Seutter parierte süffisant: Er hoffe, dass der Bau bis 2015 fertig sei. Dann nämlich endet sein Vertrag. PETRA SCHELLEN