UN besorgt über Sudan

Darfur-Krise: Wieczorek-Zeul fordert Waffenembargo. UN-Gesandter erhofft wenig von Friedensgesprächen

BERLIN ap/epd ■ Die Bundesregierung hat am Internationalen Tag der Menschenrechte zum weltweiten Einsatz für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aufgerufen. Auch 2004 seien die Menschenrechte in vielen Ländern in großem Umfang verletzt worden, erklärte Außenminister Fischer am Freitag. Eins der schlimmsten Beispiele sei die Krise in Darfur im West-Sudan.

Entwicklungsministerin Heidi Wieczorek-Zeul erklärte, sie nehme den Tag zum Anlass, „um diese himmelschreienden Menschenrechtsverletzungen anzuprangern und entschiedenes Handeln zu fordern“. Dazu gehöre auch ein UN-Waffenembargo.

In Nigeria trafen indes Vertreter der sudanesischen Regierung und zweier Darfur-Rebellengruppen zusammen. Der UN-Sondergesandte für den Sudan, Jan Pronk, beurteilt die Erfolgsaussichten der neuen Friedensgespräche zum Darfurkonflikt skeptisch. Die sudanesische Regierung und die Rebellen hätten in den vergangenen Wochen jedes bislang vereinbarte Abkommen gebrochen, sagte der niederländische Politiker der BBC. Pronk machte die sudanesische Regierung für neue Kämpfe bei El Faschir in Nord-Darfur verantwortlich, die am Mittwoch ausgebrochen waren. Sudanesisches Militär sei gegen angebliche Rebellen vorgegangen, ohne zuvor die Beobachter der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union zu informieren. Pronk rief beide Seiten auf, die Gefechte sofort einzustellen. Vor einem Monat war ein Waffenstillstand vereinbart worden.