Kampnagels Schröpfung
: Goldesel streck dich!

Es ist schon ein eigenartiger Vorgang: Da stellt die AG Kultur der CDU-Fraktion den Antrag, Kampnagel als Goldesel für den Privattheater-Projektfördertopf zu missbrauchen, und aus der Kulturbehörde kommt nur ein mageres „Der-Antrag-wird-seine-Mehrheit-schon-finden“-Statement. Allenfalls Beschwichtigendes ertönt auch zum Inhalt des Papiers, das Senatorin Karin von Welck so deutlich schwächt.

Kommentar von Petra Schellen

Verschwiegen wird auch, dass ein Ersatz institutioneller Förderung durch Projektmittel dem Senat künftige Kürzungen erleichtert, fehlt hier angesichts der Konkurrenz der Antragsteller doch eine starke Lobby. Eine Aufweichung ist dies also in der Tat, eine „Entkrustung von Strukturen“ gar. Eine weitere Zersplitterung der Szene, die sich künftig noch zahlreicher um Projektmittel streiten wird, erzeugt dies sinnigerweise außerdem. Und dass sowohl die jährlich neu zu stellenden Förderanträge als auch das schrumpfende Kampnagel-Budget allseits verminderte Planungssicherheit bedeuten: Wen kümmert‘s? Hauptsache, die Hafencity inkl. Museum Tamm gedeiht. Oder brauchen die vielleicht auch noch ein paar Kampnagel-Gulden?