unterm strich
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Der amerikanische Maler und Bildhauer Wally Hedrick, einst einer der bekannteren Protagonisten der Beat Generation in San Francisco, ist tot. Er erlag am 17. Dezember in seinem Haus in Bodega, Kalifornien, einer Herzschwäche, wie der Sender ABC am ersten Weihnachtstag unter Berufung auf die Familie berichtete. Hedrick war 75 Jahre alt. Seine Werke im Stil des abstrakten Expressionismus gehören wie jene von Jackson Pollock zur ständigen Ausstellung des Museum of Modern Art in New York. Politische Themen sowie sexuelle Fantasien sind in den Arbeiten des überaus produktiven Künstlers und Friedensaktivisten vorherrschend. Hedrick war 1951 zum Militär eingezogen und gegen seinen Willen in den Koreakrieg geschickt worden. Der Protest dagegen sowie später auch gegen den Vietnamkrieg spiegelt sich in vielen seiner Arbeiten wider. In San Francisco, wo Hedrick am Art Institute lehrte, gründete er The Six Gallery, ein berühmter Künstlertreffpunkt, wo einst der Beat-Generation-Dichter Alan Ginsberg seine Gedichte öffentlich vorstellte.

Und weil der Mythos Amerika, den auch die Beat Generation mitbegründete, heute international nicht mehr richtig zieht, soll in Hamburg ein großes, unabhängiges Amerikazentrum Kenntnisse über die USA vermittelt, Kontakte herstellen und über Schüler- und Studentenaustausch informieren. Getragen werden soll es nach dem Willen der Initiatorin, der Generalkonsulin der USA in Hamburg, Susan Elbow, von Sponsoren aus der Wirtschaft.

Eine Arbeitsgruppe aus Hamburger Wirtschaftsvertretern, die sich auf Initiative von Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust zusammenfand, hat mit Elbow eine Vision entwickelt, die schon 2006 Wirklichkeit werden soll. In der neuen Hafencity soll ein amerikanischer Stararchitekt das Gebäude errichten, in dem das Amerikazentrum und Niederlassungen deutsch-amerikanischer Firmen ihre Bleibe finden.

Ein großes Fundraising-Dinner unter der Schirmherrschaft von Beusts soll am 23. Januar im Festsaal des Hamburger Rathauses finanzielle Unterstützung leisten. Hauptredner wird US-Botschafter Daniel Coats sein. Er wird an diesem Abend den erstmals vom Amerikazentrum zu verleihenden „Hamburg America Friendship Prize“ überreichen, der herausragende Verdienste um die Beziehungen zwischen Hamburg und den Vereinigten Staaten würdigt. Erster Preisträger ist die Reederei Hapag Lloyd AG, auf deren Schiffen einst Millionen von Emigranten in die Neue Welt reisten. Nach den Attentaten vom 11. September spendete das Unternehmen rund 1,5 Millionen Mark für die Familien der Opfer.