USA fürchten neuen Terrorflug

Nach Terrorwarnung nimmt die Airline Air France Flüge wieder auf. Überprüfung der Passagierliste ergibt keine Hinweise auf mögliches Anschlagsziel Las Vegas

WASHINGTON/PARIS dpa ■ Die US-Behörden haben über Weihnachten möglicherweise einen Terrorangriff nach dem Muster der Anschläge vom 11. September 2001 vereitelt. Terroristen wollten nach Überzeugung der amerikanischen Terrorabwehr ein Flugzeug der Air France entführen und über Las Vegas oder einer anderen US-Stadt zum Absturz bringen, berichtete die Washington Post gestern. Air France strich an Heiligabend und am 1. Weihnachtstag auf amerikanischen Druck sechs Flüge zwischen Los Angeles und Paris. Nach US-Angaben waren auf den Passagierlisten die Namen von mindestens sechs Terrorverdächtigen aufgetaucht.

Frankreich spielte die Terrorgefahr dagegen herunter. Sieben Passagiere, die auf dem ersten der gestrichenen Flüge gebucht waren, seien vernommen worden, darunter ein Franzose, ein Amerikaner und fünf Algerier. In US-Medien war auch von einem verdächtigen Deutschen die Rede. Nach französischen Angaben gab es aber keine Anhaltspunkte für eine Festnahme oder Vorermittlungen gegen die Männer. Auch die Passagierlisten der anderen Flüge sowie die Namen derer, die gebucht waren, aber nicht am Flughafen erschienen, seien ergebnislos überprüft worden. Air France nahm die Flüge zwischen Paris und Los Angeles gestern wieder auf.

Die US-Regierung forderte auch Mexiko auf, Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen zu verstärken. Dies gehe aber anders als im Fall der Air-France-Flüge nicht auf konkrete Informationen zurück. Im Fall des Air-France-Flugs 68, der am 1. Weihnachtstag in Los Angeles landen sollte, hatten die US-Geheimdienste spezifische Drohhinweise aufgefangen. Deshalb war am vergangenen Sonntag die zweithöchste Terrorstufe in den USA verhängt worden.