Wulff hätte gern ein atomares Endlager

Niedersachsens Ministerpräsident wirft Rot-Grün vor, Entscheidung über Inbetriebnahme von Gorleben zu verzögern

BERLIN taz ■ Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Entscheidung über eine atomare Endlagerstätte bewusst zu verzögern. „Die Regierung setzt ausschließlich auf Zeitgewinn“, sagte Wulff in einem Interview der taz. Wulff verlangt von der Bundesregierung, den lange als Endlagerstätte geplanten Salzstock im niedersächsischen Gorleben endlich umfassend auf seine Tauglichkeit zu untersuchen. Man brauche eine „verlässliche Grundlage“ für jede weitere Entscheidung. Die Suche nach einem alternativen Standort könne nur aufgenommen werden, falls sich Gorleben als ungeeignet erweise. Sollte allerdings der Salzstock am Ende „von allen als geeignet angesehen werden, spricht eine Menge dafür, die Endlagerung dort zuzulassen“, sagte Wulff.

Die Teilnahme an Gesprächen zu einer neuen Standortsuche lehnte Wulff entschieden ab: Die rot-grüne Bundesregierung könne die Entsorgung nicht an andere delegieren, sagte der niedersächsische Ministerpräsident zur Begründung. Die Regierung habe die Verantwortung und die Zuständigkeit für die Endlagerung atomarer Abfälle. „Man sollte die Verantwortlichkeiten nicht verwischen“, so Wulff. KLH

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