Alarm im Fixstern

BesetzerInnen der Drogeneinrichtung befürchten die Räumung, da die Behörde Druck auf „Freiraum“ macht

Die BesetzerInnen des „Fixstern“ im Schanzenviertel gehen davon aus, dass womöglich heute die Räumung von Drogenberatungsstelle und Konsumraum vollzogen werden könnte. „Es gibt Andeutungen, dass der Trägerverein rechtlich räumen lassen muss, um nicht von der Behörde abgewatscht zu werden“, sagt Fritz Hoffmann vom Stadtteilbündnis „Fixstern bleibt“. Offiziell wurde der Mietvertrag zum 31. Dezember gekündigt, formal müssen die Räume dem Vermieter dann leer übergeben werden.

Wie berichtet, ist der Fixstern am 24. November besetzt worden, um eine Schließung der dringend benötigten Einrichtung für Drogenabhängige im Schanzenviertel zu verhindern. Seither haben sich viele AnwohnerInnen und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Politik – darunter viel SPD-Prominenz – mit den BesetzerInnen solidarisiert. Der Trägerverein „Freiraum“ befürchtet nun, dass er bei einer Verweigerung der Räumung von der Sozialbehörde dahingehend abgestraft werden könnte, dass ihm die Trägerschaft für seine zweite Drogeneinrichtung „Abrigado“ in Harburg entzogen wird.

Für den Fall einer Räumung erwägt das Bündnis Fixstern, den Betrieb notfalls in anderen Räumlichkeiten aufrechtzuerhalten. „Wir wollen ein politisches Zeichen setzen, dass ein Konsumraum in der Schanze gebraucht wird“, so Hoffmann. Sollte es nicht zur Räumung kommen, wollen die BesetzerInnen am Schulterblatt verharren. „Bis zur Wahl werden wir dann den Betrieb aufrechterhalten“, sagt Hoffmann mit Blick auf den 29. Februar. Kontakte mit dem Vermieter seien bereits aufgenomnmen worden. „Ein neuer Senat könnte die Lage neu bewerten – vielleicht aber müssten neue Räumlichkeiten gesucht werden.“

Die SPD – unter deren Ägide der Druckraum 1995 eingerichtet wurde – hatte sich stets gegen die Schließung des Fixstern ausgesprochen. Ihr drogenpolitischer Sprecher Martin Schäfer: „Hier wird Vertrauen verschenkt und Kompetenz verschleudert.“MAGDA SCHNEIDER