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Böser Traum

An der Staatsoper wird Tschaikowskys Ballett neu gedeutet

„Der Nussknacker“, Staatsoper, Unter den Linden 7, noch am 29. Dezember und 4. Januar, 19 Uhr, Eintritt: 8 bis 80 Euro

Fröhlich ist die Geschichte vom Nussknacker eigentlich nicht. Kein Wunder, denn sie beruht auf einer Vorlage von E.T.A. Hoffmann, und bei dem lauert das Unheimliche ja schon immer hinter der Biedermeierfassade. Das kleine Mädchen Marie fühlt sich einsam an Weihnachten, ihre Familie, das spürt sie, ist ihr fremd. Nur der Nussknacker, den sie geschenkt bekommt, kann sie aus dieser Enge befreien. Er führt sie in ein Feenreich, wo ihre richtige Mutter auf sie wartet. Bei seiner Inszenierung des Balletts an der Staatsoper Berlin hat Patrice Bart versucht, die dunkle Psychologie des Stücks herauszustreichen, und betont die Bedrohlichkeit von Figuren wie dem Paten Drosselmeier, der durch sein Monokel ins Innere der Menschen sehen kann. Auf dem Grunde des Geschehens liegen an der Staatsoper Gewalt und Tod. Trotzdem wollte man das Fantastisch-Weihnachtliche, das Tschaikowskys Ballett so beliebt gemacht hat, dabei nicht zerstören. Ein schwieriger Balanceakt, der noch einmal am heutigen Samstag und am ersten Sonntag nach Neujahr aufgeführt wird. Es tanzen die Solisten und der Corps de ballet der Staatsoper, es spielt die Staatskapelle Berlin.

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