Machtkampf bleibt folgenlos

DUISBURG taz ■ Duisburgs Stadtdirektor Jürgen C. Brandt muss doch nicht seinen Hut nehmen: Zwar stimmten 38 zu 34 Ratsmitglieder für seine Abberufung, die erforderliche zwei-Drittel-Mehrheit wurde aber nicht erreicht. Die regierende schwarz-grüne Fraktion hatte versucht, den SPDler abzusetzen. Brandt habe sich zu sehr an den Parteiinteressen und weniger an den Interessen der Stadt orientiert. CDU und Grüne wollen nun prüfen, ob die Zweidrittelmehrheit wirklich erforderlich ist.

Die Machtspiele sind Ergebnis einer wochenlangen Fehde um die Neugliederung der Dezernate. Nach dem Machtverlust der SPD nach 40 Jahren versucht die neu regierende CDU nun, ihre ParteifreundInnen unterzubringen. Aber auch von anderer Seite ist Brandt unter Druck geraten: Er ist wegen seiner nebenamtlichen Geschäftsführertätigkeit bei der Gemeinsamen Müllverbrennungsanlage Niederrhein als Beschuldigter in einen Korruptionsfall größeren Ausmaßes verwickelt. JOE