Betr.: Jürgen Harksen

Ein Robin Hood ist Jürgen Harksen wahrlich nicht. Das Geld, das er den Reichsten der Reichen abgenommen hat, hat er nicht etwa Bedürftigen gegeben, sondern in eigene Autos, Yachten, Villen und Schmuck investiert. Dennoch wurde der frühere Sonderschüler nicht nur mit feixenden Blicken bedacht, als er nach neunjährigem Auslieferungsverfahren von Südafrika nach Hamburg kam und sich hier vor dem Landgericht wegen seiner Betrügereien verantworten musste. Anerkennendes Kopfnicken erntete er durchaus, als er vor Gericht schilderte, mit welcher Leichtigkeit er Anfang der 90er Jahre erfolgreiche Geschäftsleute übers Ohr gehauen hatte. Seit dem 13. April allerdings ist es mit dem Luxusleben vorbei, das Hamburger Landgericht verurteilte „Mister Money“ zu sechs Jahren und neun Monaten Haft, seine Frau Jeanette erhielt wegen Beihilfe eine Bewährungsstrafe. Während Harksen in der Hansestadt im Gefängnis sitzt, ist seine Gattin längst nach Kapstadt zurückgekehrt – an den Ort, an den das Paar sich 1994 vor der Hamburger Justiz geflüchtet hatte. EE