Vielen Dank, liebe Polizei

HANNOVER dpa/taz ■ Einmal im Jahr wollen, ja müssen wir der Polizei für ihren tatkräftigen Einsatz in der zurückliegenden Verbrechenssaison danken. Gerade in einem mustergültig platten Land wie zum Beispiel Niedersachsen haben sich die tapferen Beamten wieder einmal mit Ruhm und anderen Dingen bekleckert. So folgt denn hier ein ehrenvoller Potpourri der härtesten Flachlandverbrechen des Jahres 2003: In Sande bei Oldenburg krempelten zwei Beamte die Ärmel hoch und unterstützten eine Kuh beim Kalben. In Alfeld bei Hildesheim stürzte ein Reh in einen zwei Meter tiefen Schacht; gemeinsam mit einem Jäger bauten Polizisten eine Rampe aus Heuballen, um das Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien. Mit einem verzweifelten Anruf wandte sich ein Spaziergänger an die Polizei in Göttingen: Er wurde von einem Eichhörnchen bedrängt, das auf seine Schulter gehüpft war und sich nicht abschütteln ließ; die Beamten schritten ein und verhafteten den kriminellen Nager. Eine Frau in Bad Gandersheim wollte ihren Augen nicht trauen: Vor ihrer Haustür lag eine hilflose Kuh, die eine steile Böschung hinuntergekullert war. In Hannover sorgte eine Schlange auf einem Gehweg für Aufregung, in Diemarden bei Göttingen entwischte ein Lama und in Wolfsburg lief ein Känguru weg. Alles in allem normale niedersächsische Verhältnisse. Vielen Dank, Polizei.